GB No. 4(23)/96
Der Sektor, mit dem sich unsere Studie beschäftigt, hat eine lange Geschichte sowohl in hoch entwickelten Ländern als auch in Polen. Staatsbürger haben das Recht, Organisationen zu gründen, um Einfluá auf Probleme zu nehmen, die ihrer Meinung nach wichtig sind. Je nach Tradition des Landes lautet der Namen dieser Organisation freiwillig, unabhängig, gemeinnützig, sozial o.ä.. In Amerika bildete sich die Bezeichnung "dritter Sektor" heraus, um ihn von nationalen Institutionen (1. Sektor), sowie von denen, die sich auf Gewinn/Geschäft (2. Sektor) konzentrieren, zu unterscheiden. Der Name "4. Sektor" umfaát die Massenmedien. Die vier Sektoren wirken zusammen, bzw. haben aufeinander Einfluá. In dieser Studie gehen wir hauptsächlich der Verbindung zwischen den ersten und dem dritten Sektor nach.
Die Organisationen, die zum 3. Sektor gehären, konzentrieren sich nicht auf die Erzielung von Gewinn und sind verpflichtet, ihre Ressourcen für die in den Statuten beschriebenen Ziele zu verwenden. Dafür sind sie von bestimmten Steuern befreit und kännen Spenden annehmen. Die Existenz solcher Organisationen ist wesentliche Voraussetzung für die Schaffung einer handlungfähigen Gesellschaft in einem stabilen, demokratischen Land. Dies ergibt sich aus der wirtschaftswissenschaftlichen šberzeugung, daá die Mechanismen einer Marktwirtschaft dabei versagen, gleichen Zugang zu Waren des kollektiven Verbrauchs (sauberer Luft, äffentlicher Sicherheit) zu regeln. Die Regierung ist dafür verantwortlich, dieses zu leisten, aber sie konzentriert sich hauptsächlich auf die Ansprüche einer Mehrheit, so daá der Bedarf von verschiedenen Minderheiten unbeachtet bleiben. Andere nachteilige Eigenschaften der staatlichen Verwaltung sind Bürokratie und hohe Verwaltungskosten. Hier springen häufig Umweltorganisationen ein, um den Markt und die administrativen Erfordernisse zu befriedigen.
1990 ermäglichten die demokratischen Žnderungen in Polen die Schaffung von Tausenden von NROen, die in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens arbeiten, die jetzt einen wichtigen Teil des dritten Sektors bilden. Wichtig ist zu betonen, daá die sozialen Bewegungen - die äkologische Bewegung eingeschlossen - charakterisiert sind von: Spontaneität, Chaos und "Anti"-Aktivitäten, die sich gegen die vorherrschenden kulturellen Erscheinungen richten. Die bestehenden Organisationen unterscheiden sich in der Gräáe, der inneren Struktur, ihren Ressourcen und dem Zugang zu Informationen. Sie haben verschiedene Ziele und bevorzugen verschiedene Aktionsformen. Solch eine Situation zeigt die Stärke dieses Sektors und äffnet gleichzeitig die Chance, sich auf neue Herausforderungen einzustellen zu kännen (d.h. soziale Probleme zu erkennen und zu versuchen, sie zu läsen).
Die Tradition von Naturschutz in unserem Land geht auf den Anfang des 19. Jahrhundertes zurück. Im Jahr 1928 wurde die älteste, immer noch aktive Organisation gegründet: die Liga Ochrony Przyrody (Naturschutz-Liga). Erste unabhängige Ökogruppen entstanden in den 60'er und 70'er Jahren. Jedoch führte erst die Zunahme sozialer Aktivitäten nach 1980 zum Aufkommen von verschiedenen äkologisch orientierten Initiativen, deren Mitglieder ernste Kritik an der Politik der Verwaltung übten. Im Verlauf der Zeit entstanden neue äkologische Initiativen, hauptsächlich gebildet von jungen Leuten, die sich der vorherrschenden gesellschaftlchen und politischen Ordnung widersetzten. So unterschied die Regierung in den 80'er Jahren drei Gruppen von Organisationen. Die erste hatte eine regierungsnahe Struktur, z.B. die Naturschutz-Liga LOP und die Polnische Ökologische Soziale Bewegung innerhalb von PRON (Anmerkung: PRON war eine Art "Glasnost-Bewegung" mit dem Ziel, das sozialistische System in Polen zu erhalten). Die zweite Gruppe bildeten Organisationen und Bewegungen ohne einen klaren Status, z.B. der Polnische Ökologische Klub (PKE), der von der Verwaltung weder bekämpft noch unterstützt wurde, sowie die Bewegung "Wolê Byæ", - "Lieber Sein...". Die letzte Gruppe umfaáte oppositionelle Organisationen, z.B. die Bewegungen "Wolno¶æ i Pokój" -- "Freiheit und Frieden"). Unter diesen Umständen waren sowohl die Regierung als auch die nationale Verwaltung bereit, mit den ersten oder alternativ der zweiten Gruppe zusammenzuarbeiten, gleichzeitig aber sich der dritten entgegenzustellen. Obwohl nach 1989 diese Unterscheidung von Seiten der Regierung wegfiel, blieben die Erfahrung, die Gewohnheiten und die Stellung, die von den Umweltorganisationen erworben wurden, immer noch wirksam. Auf diese Art sind sie privilegiert gegenüber Organisationen, die in der 90'er Jahren gegründet wurden. Die Verwaltung fühlt sich sicherer in der Zusammenarbeit mit ihren "Verbündeten", aber unsicher bei neuen radikalen Organisationen.
Gegenwärtig werden Umwelt-NGO's eher als Opponent denn als wichtiger Partner im Entscheidungsprozeá angesehen. Das hat Auswirkungen auf die Umweltpolitik. Es steigen ihre sozialen Kosten, während die Effizienz sinkt, was letztlich zu beiderseitigen Frustrationen bei der Umweltschutzbewegung wie auch bei der Verwaltung führt. Dieses Problem benachteiligt die Umweltorganisationen, weil diesen ein kleineres finanzielles Potential zur Verfügung steht als der staatlichen Verwaltung oder den anderen Sektoren.
Heutzutage besteht die äkologische Bewegung nach verschiedenen Schätzungen aus mehrerem hundert formellen und informellen Gruppen. Man schätzt, daá es etwa 700 aktive Organisationen gibt. Nur eine sehr viel kleinere Zahl davon leistet jedoch regelmäáige und gut organisierte Aktivitäten. Sie lassen sich nach geographischer Lage, dem Charakter der Aktivitäten und ihrer Organisationsstruktur einordnen.
Die meisten Organisationen und äkologische Gruppen müssen als lokal und regional klassifiziert werden, was sich auf den Bereich ihrer tatsächlichen Aktivitäten bezieht. In der Satzung dieser Organisation werden häufig Aktivitäten in ganz Polen zum Ziel gesetzt. Nur drei Umweltorganisationen haben ein gutfunktionierendes Netz von Sektionen und Gruppen in Polen. Dies sind: LOP, PKE und Ogolnopolskie Towarzystwo Ochrony Ptakow (Polnische Gesellschaft für Vogelschutz) sowie die eher als politische Partei agierende Federacja Zielonych (Grüne FÖderation).
Die meisten Organisationen (143) haben ihren Sitz in Warschau. Das ergibt sich in den meisten Fällen einfach daraus, daá die Gründung einer Organisation beim Bezirksgericht der Hauptstadt registriert werden muá. Die Hauptstadt ist aber nicht das aktivste Zentrum der Umweltaktivitäten. In Südpolen sind weitaus mehr Umweltaktionen zu verzeichnen. Die bedeutsamsten Regionen sind: - Kraków (37 Organisationen /Stand 1995)- Niederschlesien (43)- Oberschlesien (44)- Bielsko-Biala (9)- Opole (12)- Krosno (8)- Przemy¶l (7). In Nordpolen befinden sich die meisten Organisationen in - Wojewodschaft Danzig (39) - Stettiner Umland Im Bereich der grünen Lungen Polens gibt es etwa 40 Organisationen - Olsztyn (13)- Bia³ystok (12)- Suwa³ki (12). Des weiteren sind im Bereich um Bydgoszcz und Toruñ herum 29 Organisationen aktiv. Die Bewegung in Wielkopolska besteht aus 41 Gruppen - Wojewodschaft Kalisz (11)- Lubuska (11) In Ostpolen befinden sich die meisten Organisationen in der Gegend von Lublin (24). In Zentralpolen liegt der Schwerpunkt in der Wojewodschaft von £ód¼ (20). Zentren mit einer hohen Anzahl von Umwelt-NGO's kännen auch gefunden werden in:- Wojewodschaft S³upsk (7)- Wojewodschaft Kielce (7) In den übrigen polnischen Wojewodschaften sind zu wenige Umweltorganisationen oder -aktivitäten zu verzeichnen. Die ruhigsten sind: Konin, Sieradz, Siedlce, Che³m, Tarnów, Bia³a Podlaska.
Piotr Glinski nimmt an, daá es drei Gründe für die starken regionalen Unterschiede in Polen gibt:
Die wichtigsten Umwelt-NGO's haben ihren Sitz in groáen Städten mit mehr als 500 Tsd. Einwohnern.
Im Hinblick auf die Aktionsfelder gibt es keine klaren Schnittgrenzen zwischen den Organisationen. Viele Themen werden gleichzeitig von mehreren Umweltgruppen bearbeitet. Es ist aber natürlich für eine Organisation, die Umweltschutz nach der Theorie "Tiefer Ökologie" betreibt, zu derselben Zeit ein Experte in diesem Gebiet zu sein. Gegenwärtig wird die Annahme der von P. Glinski vorgeschlagenen Unterteilung diskutiert. Die Autoren dieser Studie haben die bislang anerkannte Klassifizierung verwendet, die klare eine klare Unterscheidung zwischen den Umwelt-NGO's in Polen leistet.
LOP, Pó³nocnopodlaskie Towarzystwo Ochrony Ptaków - (PTOP = Gesellschaft für den Schutz von Vägeln im närdlichen Teil von Bia³a Podlaska), Polskie Towarzystwo Przyjació³ Przyrody "Pro Natura" (Polnische Naturfreundegesellschaft), Komitet Ochrony Orlow (Komitee für den Schutz von Adlern), Ogólnopolskie Towarzystwo Ochrony Przyrody "Salamandra" (Polnische Gesellschaft für Naturschutz "Salamander"). Die meisten dieser Organisationen sind von berufsmäáig mit der Thematik beschäftigten Leute und von Amateuren gegründet worden, die sich zuvor informell agierten. Sie überwachen den Standort von verschieden Arten, führen wissenschaftliche Versuche durch, setzen sich für die Schaffung von neuen geschützten Gebieten ein, kaufen äkologisch wertvolle Bereiche auf und propagieren den Naturschutzgedanken bei Jugendlichen.
Die wichtigste dieser Organisationen ist das Netz von regionalen Zentren für Ökologische Bildung, das jetzt aus 22 Partnern besteht. Das Aktivitätenspektrum dieser Zentren ist reichhaltig. Es wird hauptsächlich von der Hilfe und Beteiligung lokaler Ökogruppen geprägt. Eines der aktivsten ist das regionale Zentrum für äkologische Bildung in Kraków. Des weiteren gibt es die Stiftung für Freie Bildungsinitiativen, die u.a. die Wroc³awska Szkola Przyszlosci führt (Schule für die Zukunft in Wroclaw). Es sollte nicht unerwähnt bleiben, daá das Bildungselement bei den meisten Organisationen eine Rolle spielt.
Es gibt hochprofessionelle Kreise, die sich auf ausgewählte Aspekte äkologischer Fragestellungen konzentrieren: Stowarzyszenie Nauczycieli Przedmiotów Przyrodniczych (Verband der Lehrer für Naturfächer), Stowarzyszenie Producentów ¯ywno¶ci Metodami Ekologicznymi "Ekoland" (Verband der Hersteller von äkologischen Lebensmitteln), Towarzystwo Naukowe Prawa Ochrony ¦rodowiska (Wissenschaftliche Gesellschaft für Umweltrecht), Instytut Na Rzecz Ekorozwoju (Institute für nachhaltige Entwicklung), Klub Publicystów Ochrony ¦rodowiska "EKOS" (Klub der Verleger für Umweltschutz).
Diese Organisationen unterscheiden sich untereinander bedeutend in Hinsicht auf ihre Integration in die Umweltbewegung. Häufig werden solche Organisationen von Gruppen gegründet, die eine bestimmte äkologische Kampagne auf der nationaler Ebene führen, wobei sowohl Sachthemen als auch organisatorische Probleme aufgegriffen werden. Beispiele sind hierfür: Fundacja Wspierania Inicjatyw Ekologicznych (Stiftung für äkologische Initiativen), Ogólnopolskie Towarzystwo Zagospodarowania Odpadów (Nationale Gesellschaft für Müllentsorgung), Miêdzyuczelniane Lobby Ekologiczne (Interakademische Ökologische Lobby).
Initiator dieser Tendenz in Polen war die Pracownia Architektury ¯ywej (Werkstatt lebendiger Architektur). Weitere Vertreter sind die Pracownia Na Rzecz Wszystkich Istot (Werkstatt für Alle Lebewesen), SEK "KLUB GAJA" Fundacja Ekologicznej Alternatywy (Stiftung für äkologische Alternativen), O¶rodek EKO-OKO (EKO-OKO Zentrum). Sie konzentrieren sich darauf, alternative, äkologische Lebensstile und alternative Bildungskonzepte in die Praxis umzusetzen. Sie werden oft als radikale Gruppen behandelt und haben als Handlungsmaxime, daá "es keinen Kompromiá im Schutz von Mutter Erde gibt". Das 'Haus am Damm', mit einer von der Werkstatt für Alle Lebewesen in Bielsko-Bia³a geführten Station äkologischer Bildung, ist gegenwärtig das stärkste Zentrum dieser Art in Polen. Die Aktivitäten in diesem Zentrum wie der "Magische Kreis" (der Versammlung aller Kreaturen) und "Wald" erreichen ein tiefes Verständnis der Natur und ihrer Beziehung zum Menschen.
Die gräáten dieser Gruppe sind: Front Wyzwolenia Zwierz±t (Befreiungsfront der Tiere), Wspólnota Wszystkich Istot (Gemeinschaft aller Lebewesen), Ruch Promocji Wegeterianizmu (Bewegung für Vegetarismus) und Organizacja M³odzie¿owa LOP (Jugendorganisation der LOP), Towarzystwo Opieki Nad Zwierzêtami (Gesellschaft für Tierschutz).
Die typischsten Kanäle, die die Ziele dieser Gruppen popularisierten, waren die mit Musik-Subkultur, besonders mit Reggae, verbundenen Jugendszenen. Dies ist ein eher anarchischer Teil der äkologischen Bewegung. Auáer "direkten" Aktionen und Mahnwachen werden nun häufiger erfolgreiche Kampagnen unter Einbeziehung von Massenmedien und Politikern durchgeführt. Sehr starken Einfluá auf die Medien hatte eine Gruppe von Leuten, die mit der Fernseh-Stiftung "Tiere" zusammenarbeitete.
Diese umfassen Gruppen von Studenten, Schülern und Pfadfindern. Nach der Aufläsung des Ökologischen Netzes der Studenten 1993 ist das akademische Milieu nicht gut mehr gut organisiert. Verschiedene Fachbereiche unterhalten wissenschaftliche Klubs, deren Mitglieder sich mit Umweltschutz im weiteren Sinne beschäftigen. Beispiele sind der Klub Ekoin¿yniera (Klub des Umweltingenieurs an der WSI - Ingenieurhochschule - in Opole, Hochschulübergreifender wissenschaftlicher Klub für Studenten "TERRA" ).
In Pfadfinderkreisen gibt es neben den von den einzelnen Pfadfindergruppen durchgeführten Umweltaktionen den Harcerski Ruch Ochrony ¦rodowiska ZHR (Pfadfinderbewegung für Umweltschutz) in Orzysz. Viele äkologische Klubs führen ihre Aktivitäten in verschiedenen Grundschulen und weiterführenden Schulen durch. Sie machen Umweltbewuátsein im lokalen Umfeld populär.
Kunst wird weithin als eine Methode für äkologische Bildung gebraucht. Folgende Zentren beschäftigen sich vor allem mit diesem Thema: Centrum Sztuki Wspó³czesnej (Zentrum für zeitgenässischer Kunst) in Warschau, O¶rodek Kultury Holistycznej (Zentrum holistischer Kultur) "HOLIEKO-ART" und das Theater "Klinika Lalek" (Klinik der Puppen) in Wolimierz verbanden mit Fundacja Wspierania Kultur Alternatywnych (Stiftung für Alternativ- und Öko-Kultur). Einige Musikgruppen sind ebenfalls erwähnenswert: Atman, das Orchester "Na Zdrowie" und NATURA. In Nowogard wird seit 1989 das polnische Festival des äkologischen Films "EKOFILM" organisiert.
Hiermit sind Gruppen gemeint, die sich mit orientalischen Religionen beschäftigen, sowie säkulare katholische Gruppen und die äkologischen Bewegung in der katholischen Kirche. Wichtigste Vertreter sind: Franciszkanski Klub Ekologiczny (Franziskanischer äkologischer Klub), Ruch Ekologiczny ¦w. Franciszka Z Asy¿u - REFA (Ökologische Bewegung des Hl. Franziskus von Assisi), Centrum Ekologiczno - Rekolekcyjne "Przymierze". (Ökologisches und religiäses Zentrum "Przymierze"), und Anada Marga.
Seit kurzem ist eine zunehmende Unterscheidung festzustellen in Organisationen, die mit der Regierung zusammenarbeiten, und solche, die nicht kooperieren. Diese Unterscheidung hängt stark vom Charakter der Aktivitäten und ihrem Stil ab. Einige Organisationen betonen in ihren Kampagnen und Projekten stark die von der Regierung oder lokalen Verwaltungsstellen gemachten Fehler (vor kurzem im Zusammenhang mit der Puszcza Bia³owieska) oder sie leisten gegen deren Projekte (z.B. Autobahnprojekte) Widerstand.
Es gibt auch Organisationen, die nicht regierungsunabhängig sind, obwohl sie es behaupten. Ihre finanzielle Situation im dritten Sektor ist undurchsichtig. In den westlichen Ländern existieren sogenannte DONGOs (donor organised non-governmental organisation - Sponsor-organisierte nicht-staatliche Organisationen), die von der Regierung gegründet werden, als auch BONGOs (business organised non-governmental organisation - Wirtschafts-organisierte nicht-staatliche Organisationen), kontrolliert von Wirtschaftsunternehmen. Daneben existieren die sogenannten QUANGOs (Quasiautonome nicht-staatliche Organisationen), die vollständig durch die Regierung, finanziert werden, aber unabhängige Aktivitäten führen (z.B. Kulturinstitute).
Einige Umweltorganisationen in Polen durchlaufen einen Prozeá der Spezialisierung. Es läát sich beobachten, daá sich im Verlauf der Entwicklung einer Organisation ihre Anforderungen wie auch die finanzielle Struktur ihrer Aktivitäten verändern. In Polen gibt es bei Umweltorganisationen vier Entwicklungsstufen hinsichtlich ihrer der Finanzierung und der Wirksamkeit von Aktivitäten. (Wie alle Klassifizierungen vereinfacht auch diese - einige Organisationen bleiben am Anfang der Entwicklung stehen oder benätigen für Fortschritte einige Jahre mehr, andere erreichen aus verschiedenen Gründen nie die 3. oder 4. Stufe). Die angegebenen Zeiträume dürfen also nicht überbewertet werden. Angesichts der Tatsache, daá die meisten der aktiven Umweltorganisationen in Polen nach 1988 entstanden, wurde die folgende Unterteilung jedoch durch die Praxis bestätigt:
Die Ausgaben sind noch sehr gering, sie fallen hauptsächlich für die Registrierung, für Flugblätter in geringer Auflage und kleinere Seminarveranstaltungen. Die meisten Aufgaben werden ehrenamtlich durchgeführt. Das jährliche Budget liegt bei einigen hundert Zlotys. (100 Zloty = ca. 54,- DM, Stand 1997) Es besteht eine hohe Aktionsbereitschaft, obwohl kein eindeutiger Plan besteht. Dies gilt natürlich nicht für Gruppen von Experten, die mit klaren Zielen eine Organisation gründen (vor kurzem 'Towarzystwo Ekologicznego Transportu' - Gesellschaft für äkologischen Transport).
Die Ausgaben beginnen allmählich zu wachsen. Zu dieser Zeit laufen in der Regel Kosten auf für: Miete, Telekommunikation, Bürodienst. Die Anzahl der Umweltschutz-Projekte, die zur Ausführung gelangen kännen, ist durch das zur Verfügung stehende Jahresbugdet beschränkt. Die durchgeführten Aktivitäten erfordern breitere finanzielle Ressourcen, hauptsächlich für Gerät und für Personal (oft Honorarverträge ohne Sozialversicherung). Der Bedarf an technischen Hilfsmitteln steigt (z.B. Bürogeräte). Es entwickeln sich neue Organisationsstrukturen für den Informationsfluá, für demokratische Entscheidungen und die strategische Planung. Das Budget der Organisation übersteigt einige tausend Zlotys.
Die laufenden Ausgaben sind hoch. Es werden im Allgemeinen mehrere Projekte gleichzeitig duchgeführt. Die Kosten für Verwaltung und Personal wachsen (in Folge von Arbeitsverträgen). Auf dieser Stufe stabilisiert sich die Organisation und arbeitet kontinuierlich in ihrem Aufgabengebiet. Innerhalb der Organisation entwickelt sich eine Struktur nach psychologisch-soziologischen Zusammenhängen und entsprechend der Leitungsstruktur, wobei sich beide unterstützen und vereinen. Mit wachsender Wirksamkeit ihrer Aktivitäten beginnt die Organisation, als ein wichtiger Partner auf lokaler und nationaler Ebene behandelt zu werden. Das Budget der Organisation erreicht mehrere hunderttausend Zlotys (über 100.000 Zl ).
Die Organisation stellt ein langfristiges Programm auf, dessen Realisierung ein festes Personal und Budget erfordert. Mehrjährige Aktionsprogramme werden mit Sponsor-Institutionen vereinbart, die häufig ihren Sitz im Ausland haben. Personalkosten, sowohl für Leitungsaufgaben als auch für kreative Leistungen, beginnen einen groáen Teil des Budgets von Projekten auszumachen. (Das darf nicht mit den Kosten für administrative Aufgaben verwechselt werden, die wegen der häheren Anzahl von durchgeführten Projekten einen relativ gesehen kleineren Teil des Budgets der Projekte einnehmen). Im Vergleich mit den in der 2. und 3. Stufe erärterten Organisationen ist die Arbeitseffizienz der Organisation sehr hoch. Die Organisation wird ein Partner auf landesweiter und intellektueller Ebene. Sie hat sehr gute menschliche und technische Ressourcen. Sie arbeitet nach einer sehr vernunftgeleiteten Strategie. Grund dafür sind Verflechtungen zwischen den politischen und staatlichen Institutionen, ein weitergefaátes Verständnis der Problemstellungen, aber auch geringere Flexibilität in Beschluáfassungprozessen. Das jährliche Budget übersteigt oft 1 Mio Zlotys.
Heutzutage gibt es etwa 20 Organisationen in Polen auf der 3. Stufe und nur einige auf der 4. Stufe (z.B. LOP, PKE, Instytut Na Rzecz Ekorozwoju / Institut für Nachhaltige Entwicklung).
Die äkologische Bewegung verfügt nicht über ein gut ausgearbeitetes, festgefügtes Aktionsprogramm, nicht einmal einen Grundentwurf. Die meisten Organisationen arbeiten darauf hin, die äkologische Situation und damit die Lebensbedingungen der Gesellschaft dadurch durch wachsendes Umweltbewuátsein zu verbessern. Die Themenstellungen, die dazu am häufigsten in die Öffentlichkeit gebracht wurden, umfassen in Polen:
Seit dem Jahr 1989 durchlief die Umweltbewegung allmähliche, aber letztlich bemerkenswerte Veränderungen, einen qualitativen Entwicklungs- und Spezialisierungsprozeá. Die durchgeführten Aktionen sind das Ergebnis rationaler Strategien. Proteste und Demonstrationen werden um alternative Aktionsformen ergänzt oder sogar von positiv wirkenden Aktionen ersetzt. Es werden Versuche unternommen, die Kampagnen der einzelnen Organisationen zu koordinieren und sich in bestimmten Bereichen zu spezialisieren, Informations- und Kommunikationsnetze (z.B. das polnische grüne Netzes des Umweltinformationsbüros oder jährliche landesweite Treffen der Umweltbewegung in Kolumna) zu schaffen, und in den Organisationen verstärkt hauptamtliche Kräfte zu beschäftigen. Die Mitglieder der Bewegung sind darin geschult, wie Kampagnen und äkologische Projekte gestaltet und wie Umweltorganisationen verwaltet werden. Weitere Seminare zielen darauf ab, Kenntnisse von lokalen Gegebenheiten, sowie für die Zusammenarbeit mit Verwaltungsstellen und Massenmedien zu vermitteln.
Es war nicht leicht für die Mitglieder der Umweltbewegung, mit anderen Sektoren und besonders dem nationalen Sektor kommunizieren. Dazu war eine gemeinsame Grundlage ohne Vorurteile zu finden. Die Zusammenarbeit zwischen der äkologischen Bewegung und der Regierung ist auf Bereiche beschränkt wie äkologische Bildung, informelle Kontakte und Beratungen und Mitgestaltung von Gesetzentwürfen. Ebenso sind die Kontakte mit parlamentarischen Institutionen, die nach den politischen Veränderungen von 1989 geknüpft sind, immer noch ziemlich eingeschränkt. Am weitesten haben sich solche Kooperationen in Wroclaw und Bielsko-Bia³a entwickelt. Mehr und mehr Kontakte werden mit Bildungszentren, Universitäten und Politechnischen Hochschulen, Wissenschaftsinstituten und Nationalparks aufgenommen. Es gibt sehr beschränkte Kontakte mit anderen Nichtregierungsorganisationen in Polen. Einige äkologische Gruppen haben Anteil an an Vereinbarungen mit dem dritten Sektor, wie das Forum Fundacji Polskich (Forum Polnischer Stiftungen) oder Regionalne Fora Inicjatyw Pozarzadowych (Regionale Foren der Nichtregierungs-Initiativen).
Es sollte betont werden, daá die Beschreibung der Strukturen in der äkologischen Bewegung nicht für alle Organisationen gilt. Soziale Bewegungen arbeiten in Vergleich zu Interessensgruppen und Parteien auf einem niedrigeren Niveau der Organisation. Einige Organisationen zielen darauf ab, Läsungen für bestimmte lokale, regionale und nationale Probleme zu finden, und kännen sich aufläsen, wenn das Ziel erreicht ist. Solche Gruppen werden nicht daran interessiert sein, Teil irgendwelcher festgefügter Strukturen zu sein. Nur Organisationen mit langfristigen strategischen Zielen werden die Zusammenarbeit mit solchen Strukturen suchen. Dies bedeutet nicht, daá Gruppen mit kurz- oder mittelfristigen Ziele weniger ernsthaft behandelt werden sollten. Oft sind sie Mittelpunkt von dynamischen Aktionen, die Konflikte hervorrufen und das Interesse der Massenmedien finden. Im folgenden werden die wichtigsten Organisationsstrukturen beschrieben, die aufgrund ihrer Beständigkeit einen starken Einfluá auf die Programme der Umwelt-NGOs haben und nach Ansicht der Autoren äuáerst wichtig für das wirksame Funktionieren der ganzen äkologischen Bewegung in Polen sind.
Das erste landesweite Treffen fand 1989 in Warschau statt und hat seitdem eine tief verwurzelte Tradition entwickelt. Seit 1993 werden die Treffen regelmäáig von der Hochschulübergreifenden Ökologischen Lobby in £ód¼ in Zusammenarbeit mit der grünen Fäderation organisiert. Diese Treffen finden Ende April / Anfang Mai in Lask-Kolumna nahe £ód¼ statt. Ihre Bedeutung nimmt von Jahr zu Jahr zu. In den letzten drei Jahre nahmen mehr als zweihundert Leuten von über hundert Umweltgruppen aus Polen an ihnen teil. Das Programm der Treffen wird in einem Prozeá von jährlichen Beratungen unter Vertretern der gräáten Organisationen aufgestellt. Das Team besteht aus den Koordinatoren der Unterstützungsprogramme für die Umweltbewegung oder der polnischen Umweltkampagnen, aus Wissenschaftlern und aus Vorständen der Umweltorganisation. Während der letzten Treffen kam es nicht zu bedeutsamen strategischen oder politischen Entscheidungen. Die Treffen spielen eher eine Rolle als Diskussionsforum oder Informationstribüne. Aber die Bedeutung der Entscheidungen zur Zukunft der äkologischen Bewegung nimmt zu: 1995 - Aufstellung des Netzes von äkologischen Informationsbüros, 1996 - Diskussion über "Die Lobby", die Bildung der "LISTA 21". In den kommenden Jahren werden mit der wachsenden Anzahl von Delegierten der verschiedenen Organisationen Entscheidungen mit Auswirkungen für einen immer gräáeren Teil der Umweltbewegung getroffen werden. In letzter Zeit sind verschiedene staatliche Institutionen im Vorbereitungsprozeá der Treffen aktiv geworden. Das meiste Interesse zeigten das Ministerium für Umweltschutz, Bodenschätze und Forstwirtschaft, das sich mit Sachinformationen und finanziell einbringt, und der Nationale Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft mit finanziellen Zuschüssen.
Dieses wurde 1995 mit Hilfe der niederländischen Umweltorganisationen Milieukontakt Oost-Europa, Natuur Overejsel von mehreren polnischen Umweltorganisationen ins Leben gerufen. Das Netz besteht aus zehn Organisationen aus Gdañsk, Katowice, Kraków, Krosno, Lublin, £ód¼, Olsztyn, Szczecin Warschau und Wroc³aw. Diese Organisationen bildeten ein Konsortium, das von einem Projektkomitee geleitet wird, das sich aus Vertretern aller zehn Organisationen zusammensetzt. Das Projekt wird technisch und finanziell von der Stiftung für die Unterstützung von Umwelt-Initiativen in Kraków unterstützt. Der juristische Dienst wird vom wissenschaftlichen Verband für Umweltrecht aus Wroc³aw geführt. Das Netz zielt darauf ab, die Wirksamkeit von Umweltschutzaktivitäten in Polen zu verbessern. Die meisten im Netzwerk vertretenen Organisationen geben ihre eigenen Zeitschriften auf regionaler Ebene heraus. In jeder Stadt existiert ein regionales Büro für Umweltinformationen oder soll demnächst eingerichtet werden. Seine Aufgaben sind:
Das Netz ist immer noch im Entstehen. In der nächsten Zukunft sollen alle Büros eingerichtet werden. Noch haben sich allerdings so wichtige Städte wie Poznañ und Bydgoszcz dem Netz nicht angeschlossen.
Das BORE - Büro ist die älteste und die wichtigste Institution zur Unterstützung der Umweltbewegung in Polen. Es wurde im September 1991 eingerichtet und beschäftigte zwei Leute als Teil des Programms des Sozialen Umweltinstitutes in Warschau. Das BORE arbeitet als eine typische unterstützende Institution, die weder die äkologische Bewegung noch eine besondere Organisation repräsentiert, aber diesen sowohl Wissen als auch organisatorische Unterstützung gibt. Sie zielt grundsätzlich darauf ab, die Kooperation zwischen Umweltorganisationen zu verbessern durch:
Die šberwachung von den Büros sollte vom auf dem Treffen der äkologischen Bewegung in Brwinów gewählten BORE-Aufsichtsrat ausgeübt werden. Dieses Gremium läste sich jedoch schon 1992 auf. Seitdem wird diese Funktion hauptsächlich von Mitgliedern des polnischen grünen Netzes getragen. Gegenwärtig leistet BORE nicht das, was von seiner Position innerhalb der Umweltbewegung eigentlich zu erwarten wäre, es füllte seine Rolle nicht aus. Das liegt teils aus mangelnden finanziellen Ressourcen und teils an fehlenden klaren Zielvorstellungen. BORE ist jetzt ein Mitglied des polnischen grünen Netzes als Büro für Warschau und Umgebung mit mit einer darüber hinausgehenden allgemeinen Kompetenz.
Die Liste 21 wurde informell beim 10. Treffen der äkologischen Bewegung "KOLUMNA '96" ins Leben gerufen. Sie ist eine ganz neue Organisation, deren Zukunft immer noch unsicher ist. Es bleibt abzuwarten, wie sie von den gräáten Organisationen behandelt werden wird. Viele der an einer zukünftigen Mitgliedschaft bei der Liste interessierten Leute trafen sich im Juni 1996 in Kraków. Mehrheitlich wurde die Meinung geäuáert, daá die LISTA 21 keine "Dachorganisation" sein solle und daá sie nicht gegenüber staatlichen Institutionen die äkologische Bewegung repräsentieren känne. Als Hauptaufgaben wurden angesehen:
Die Vertreter von "LISTA 21" trafen im Juni 96 im Anschluá an ihr Treffen Vertreter des Umweltministeriums, um Vorschläge bezüglich der Aktivitäten von "LISTA 21" vorzustellen. Verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen Umwelt-NGO's und dem Umweltministerium wurden erärtert.
Eine ähnliche Institiution mit dem Namen "Die Hague Facility" arbeitet in den Niederlanden. Sie versteht sich als eine Dienstleistungsinstitution. In Polen unterstützt die Lobby-Einrichtung Kampagnen und Programme, die von Umwelt-NGO's koordiniert werden. Die Lobby ist besonders für jene Organisationen hilfreich, die für ihre Kampagnen aktuelle rechtliche Informationen als auch Informationen aus dem Bereich von Parlament und staatlichen Stellen benätigen. Die Lobby arbeitet in den Berührungspunkten der drei Sektoren: Nicht-staatliche Organisationen - Massenmedien - Regierung und Parlament. Als eine Institution, die sich ausdrücklich darauf spezialisiert, Materialien zu gewinnen und zu verteilen, behandelt sie Aktivitäten als eine Priorität. Die Mitarbeiter konzentriert sich auf die Informationsvermittlung und nicht auf direkte Lobbyarbeit. Die Lobby wurde nach dem Umwelttreffen im Juni 1996 in Warschau als eine aus mehreren Leuten bestehende Gruppe ins Leben gerufen. Diese Gruppe ist dafür verantwortlich, ein Programm dafür zu entwerfen, um ein Lobby-Büro in Polen aufzubauen. Ende 1995 war der Bedarf für eine solche Institution in einer wissenschaftlichen Untersuchung von einem Aktivisten der Interakademischen äkologischen Lobby in £ód¼ aufgezeigt worden.
Das Landeszentrum für äkologische Erziehung (KCEE) wurde aufgrund eines vom Ministerium von Umweltschutz 1991 durchgeführten Wettbewerbs eingerichtet. Dieser war unerwarteterweise von der Nationalen Stiftung für Umweltschutz gewonnen worden. Verschiedenen Anfechtungen zum Trotz versuchte das Personal von KCEE, die Glaubwürdigkeit ihrer Aktivitäten in den Umweltorganisationen verbessern. Das Zentrum konzentriert sich auf die Herausgabe von Publikationen und Weiterbildungsmaánahmen. Es hat schon einige wertvolle Materialien zur Fortbildung herausgebracht. 1994 wurde das KCEE als solches aufgeläst. Einzelne Zentren für äkologische Bildung wurden normalerweise aufgrund von vorhandenen unabhängigen Organisationen, andere in Verbindung mit Wojewodschafts- oder kommunalen Strukturen geschaffen, wobei entsprechende finanzielle und organisatorische Abhängigkeiten bestehen. Gegenwärtig bestehen etwa 20 aktive lokale Zentren. Jedes davon führt seine Aktivitäten im eigenen Stil durch. Die Initiative durchläuft nun noch einmal einen Strukturwandel. Es scheint, daá nach den notwendigen Žnderungen das Netz der Regionalen Zentren für äkologische Bildung (RCEE) als stabile Arbeitsstruktur immer den Prozeá äkologischer Bildung in Polen unterstützen wird.
Die Aktivierung eines neuen Computernetzes, das den Prozeá der Kommunikation sowohl innerhalb der Umweltbewegung als auch darüber hinaus verbessern kann ist in Vorbereitung. Die erste Tagung zu diesem Problem wurde im Juni 1996 in Warschau durchgeführt. MOST ermäglicht den Zugang zu elektronischer Post und anderen Internetressourcen wie u.a. dem WWW (World Wide Web). Die Initiatoren, zu denen auch ein Mitarbeiter des ehrenamtlichen Amerikan Peace Corps und ein Mitgliedes der Interakademischen Ökologischen Lobby gehärt, beabsichtigen während der ersten zwei Jahre die Leistungen von MOST kostenlos zur Verfügung zu stellen, was in der weiteren Entwicklung zur wachsenden Anzahl von Nutzern führt, die eine unabhängige Arbeit bei minimalen monatlichen Nutzungsbeiträgen ermäglicht. Es wird ein eigenes Büro geben, in dem die Rechner stehen und ständige Mitarbeiter arbeiten. Die Koordinatoren sehen auch die Notwendigkeit, spezielle Seminare durchzuführen und bei der Einrichtung der Computer für den Zugang zu MOST Unterstützung zu geben. šber MOST werden Termine von Umweltschutzaktivitäten und eine Umweltrechts-Datenbank abrufbar sein. Eine wichtige Funktion hat die Skrzynka Sugestii U¿ytkownika (Vorschlagskasten der Benutzer). Die im Netz verfügbaren Information hängt vom Bedarf und den Vorschlägen seiner Nutzer ab.
Schlieálich sollte sie hingewiesen werden, daá alle die genannten Initiativen immer noch in Entwicklung sind. Folglich bilden sie eine potentielle Quelle von Konflikten innerhalb der Umweltbewegung. Die Richtung ihrer Weiterentwicklung hängt sowohl von internen Prozessen als auch von der Politik der Regierung ab.
In Polen werden mehrere strikt auf Umweltthemen ausgerichtete Zeitschriften und Bulletins herausgegeben. Sie kännen den Informationsfluá innerhalb der Umweltbewegung ermäglichen, und setzen diese Aufgabe teilweise auch um. Wichtigste Informationsquelle ist Zielone Brygady (Die Grünen Brigaden), die als "Zeitschrift für Umweltschützer" seit 1989 monatlich herausgegeben wird. Sie wird der "Zielone Brygady"-Verlagsgesellschaft herausgegeben, die in der Stiftung für die Unterstützung von äkologischen Initiativen in Kraków arbeitet. Redaktionell wird die Zeitschrift von einer kleinen Gruppe betrieben, die die von auáen hereingekommenen Materialien aufarbeitet. Der inhaltliche Schwerpunkt hängt im allgemeinen von den aktuell erworbenen Materialien ab. Die "Grünen Brigaden" mit ihrem Wahlspruch "Auch Du bist für den Fluá von Umweltinformationen verantwortlich!" haben ein gut arbeitendes System für Informationen zu aktuellen Problemen geschaffen. Die Zeitschrift wird hauptsächlich in Abonnement mit einer Auflage von 2.000 Exemplaren vertrieben.
Eine geschickte Anwendung dieser Strukturen kann Kontakte und Informationsfluá zwischen der Regierungsverwaltung und den Umweltorganisationen ermäglichen. Es ist jedoch zu bedenken, daá diese Kontakte nicht die ganze Vielfalt der Aktivitäten in der äkologischen Bewegung berücksichtigen. Unabhängig von diesen Kontakten müssen also auch andere Mechanismen eingeführt werden, die es mäglich machen, daá jede soziale Organisation und jeder einzelne Staatsbürger Zugang zum Gesetzgebungsprozeá und zu Informationen erhalten.
Maciej Kozakiewicz
Der obengenannte Text ist dem Bericht "Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Umweltschutz und Umweltorganisationen" entnommen, der von der Gesellschaft für Umweltrecht (Towarzystwo Naukowe Prawa Ochrony Srodowiska) erstellt wurde.
translation Axel Horn
A.HORN@AMAZONAS.comlink.apc.org